Auszug aus der Geschichte der Familie Goetsch
Randold von Partschins war ein Anhaenger
des 1. Gemahls der Margarete von Tirol, Prinz Johann Heinrich von Luxemburg,
Sohn des Koenigs von Boehmen. Dieser wurde 1341 vom Schloss Tirol vertrieben.
Der Tiroler Adel hatte bereits frueher dem gleichnamigen Sohn des Kaisers Ludwig
des Bayern, Markgrafen von Brandenburg, die Hand seiner Fuerstin und das Land
versprochen. Der Kaiser nahm dieses Versprechen ungeachtet davon an, dass die Fuerstin
bereits vermaehlt war.
Am 28. Januar 1342 versprach Markgraf Ludwig dem Tiroler Adel in Muenchen, dass
er allen Tiroler Geistlichen und Weltlichen, allen Staedten und Doerfern ihre
Rechte behalten wuerden. Der Kaiser zog mit seinem Sohn nach Tirol und
verheiratete ihn mit Margarete. Ungeachtet dieses Versprechens setzte der neue
Landesherr Markgraf Ludwig Auslaender in die wichtigsten Aemter ein und verlieh
ihnen Burgen. Die Missstimmung des Tiroler Adels nutzten die Luxemburger
zusammen mit Koenig Karl I. von Boehmen (spaeterer Kaiser Karl IV.), Bruder von
Johann Heinrich und erschienen 1347 in der Abwesenheit von Ludwig in Trient und
durchzogen mit Hilfe des Bischofs von Trient ohne Widerstand das Etschtal. Die
Staedte Bozen und Meran vereinten sich mit dem Bischof Ulrich von Chur (Ulrich
V. von Lenzenburg) bzw. Ulrich Ribi und belagerten das Schloss Tirol.
Randold von Partschins kaempfte zusammen mit dem Tiroler Adel gegen den
verhassten Ludwig. Dieser erschien ploetzlich mitten im Land und sammelte ein
Heer und zog gegen Karl. Karl und seine Mitstreiter zogen sich darauf nach
Trient zurueck, nicht ohne grosse Verwuestungen im Lande zu hinterlassen. Bozen
und Meran wurden grorsstenteils eingeaeschert. Ludwig besiegte den Bischof von
Chur und seine Verbuendeten aus dem Tiroler Adel. Er konnte den Bischof gefangen
nehmen. Dieser sass 6 Monate in Haft und wurde erst gegen die Uebergabe etlicher
Burgen freigegeben. Ludwig nahm nun an Randold von Partschins Rache, der
angesichts der Uebermacht verletzt gefluechtet war. Er nahm die Gemahlin von
Randold, Tusnelda, Tochter des Ritters Nikolaus von Rabland, gefangen und
sperrte sie ein. Randolds Besitzungen wurden eingezogen und gingen spaeter an
seinen Schwager Heinrich von Spauer ueber. Nach mehrwoechiger Haft liess man
Tusnelda ziehen. Tusnelda liess ihren aeltesten Sohn beim Pfarrer Gander
(Pfaffengander) zurueck und reiste Randold nach Chur nach. Im Schloss des
Bischofs Ribi wurden beide aufgenommen. Da Ludwig ihnen auf den Fersen war, fluechteten
sie weiter zu einem Bauern namens Forcher in Eich am Sempachersee (Grafschaft
Lenzburg), der ihnen spaeter als Belohnung fuer ihre harte Arbeit auf dem
Bauernhof Egg ein Guetlein namens Goetsch schenkte. Randold und Tusnelda lebten
nun 30 Jahre unbehelligt in der Schweiz.
1363 fiel Tirol an Oesterreich Habsburg. Bei der Schlacht bei Sempach 1386
(Eidgenossen gegen die Habsburger) fanden die 4 Brueder zueinander. Gemaess
alter Ueberlieferung soll Herzog Leopold vor der Schlacht den Pfarrer von Eich
mit sich genommen haben und sich die Messe gelesen lassen haben.
Die 4 Soehne des Randolds kehrten spaeter nach Tirol zurueck (wahrscheinlich
1415 nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen) und wurden von
Friedrich mit der leeren Tasche mit 4 Guetern oberhalb von Partschins beschenkt.
Deraelteste Sohn Willigis ("Spross des Willens") erhielt den Hof Egg
und nannte sich Goetsch gemaess dem Hof in der Schweiz. Der zweitaelteste Sohn
Adamar (nach Ademar von Monteil) bekam den Hof Rabein und nannte sich Forcher.
Der dritte Sohn Fuldebert (nach Fulbert von Chartres) erhielt den Hof Gand und
nahm den Nahmen Pircher an. Der juengste Sohn Hartmann (nach Hartmann Moguntina,
Biograph Willigis) nannte sich Gerstgrasser (da er beim Gerstenschnitt geboren
wurde) und erhielt den Hof Giggelberg.
Es gibt noch heute ein Hof Anderleiter Egg, ein Gasthof Giggelberg und die Hoefe
Unter- und Oberrabein oberhalb von Partschins.
So gings mal frueher auf die Berge, eine der ersten Seilbahnen bei uns, die Jocherbahn, aufs Vigiljoch und so heute !